Fachartikel
Alleen und Baumreihen
Teil 1: Historisches und Merkmale
Unter einer Allee versteht man im Allgemeinen zwei oder mehr parallel verlaufende Baumreihen an Straßen und Wegen. Das Wort Allee leitet sich von dem französischen Wort aller ab, was gehen und fahren bedeutet. Im Barock wurden Allen als Gestaltungselement für die Einfassung von Wegen in Gärten und Parks erstmals eingesetzt und galten im 19. Jahrhundert als Zeichen von Besitz und Reichtum. Teilweise mächtige Baumreihen säumten die Zufahrtswege zu den Herrenhäusern.
Es gibt verschiedene Alleeformen
Es gibt verschiedene Alleeformen
Die einfache Allee besteht aus zwei Baumreihen auf beiden Seiten des Weges. Die Doppelallee setzt sich aus 4 Baumreihen zusammen meist als zwei schmale Wege, die einen breiten Hauptweg oder eine Straße flankieren. Man spricht von offenen Alleen, wenn der Abstand der Baumreihen recht weit ist, und von bedeckten Alleen, wenn der Reihenabstand so eng gewählt wird, dass sich über dem Weg oder der Straße ein geschlossenes Blätterdach bildet. Die offene Form flankierte meist die Hauptachsen, die geschlossene waren meist Nebenalleen an den Parkrändern.
Auch wenn die Verwendung von nur jeweils einer Baumart sehr häufig bei Baumreihen vorkommt, so war und ist sie keineswegs zwingend. Es kann durchaus ein regelmäßiger wie ein unregelmäßiger Wechsel von verschiedenen Baumarten vorkommen. Früher fand eine große Anzahl von Baumarten Verwendung bei der Anlage von Alleen. Die Auswahl wurde von der zugedachten Funktion und der beabsichtigten ästhetischen Wirkung bestimmt. Heute müssen sich Funktion und Ästhetik dem vorhandenen Platz, Standort- und Klimabedingungen unterordnen.
Im 18. Jahrhundert erfuhren Alleen eine starke Verbreitung im Straßenbau durch Errichtung von Chausseen, sog. Verbindungs- und Kommunikationswege (wörtlich übersetzt Dammwege) nach französischem Vorbild. Sie besaßen erstmalig einen ingenieurtechnischen Unterbau sowie eine befestige Oberfläche und verbanden Schlossanlagen mit den Städten.
Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) wurden viele Städte entfestigt. Mauern und Befestigungsanlagen wurden abgerissen. Dadurch entstand Raum für Städteerweiterungen, Erholungseinrichtungen, Parks und Promenaden, die mit Allen gesäumt wurden. In diesen Zeitraum fällt auch die Anlage von Alleen entlang von Feldwegen, Landstraßen und Kanälen. Im Interesse der aufkommenden Landeskultur wurden insbesondere Obstreihen angepflanzt.
Im 20. Jahrhundert entwickelten sich Alleen zu einem dominanten Gestaltungselement in der architektonischen Gartengestaltung, in Stadtparkanlagen und im Siedlungsbau. Alleen sind von großer kulturgeschichtlicher Bedeutung und prägen unser Landschaftsbild bis heute. Sie bilden Lebensraum und Rückzugsort für viele Tierarten.
Viele alte Alleen wurden im Zuge des Straßenausbaus gefällt. Vorgaben und Maßnahmen zur Verkehrssicherungspflicht, der jahrelange Einsatz von Auftausalzen im Winter und die Vorgaben im Straßenbau für das Begleitgrün machen den Erhalt und die Pflege von Alleen zu einer großen Herausforderung für die Verantwortlichen. Neuanlagen und Ersatzpflanzungen sind oft gar nicht mehr möglich.
Der Efeu macht Bäume kaputt – oder?

Der Efeu hat einen schlechten Ruf. Er soll Bäumen schaden und sogar seinen Vorteil aus ihnen ziehen. Gerade Gartenbesitzer sehen ihn daher nicht gerne an ihren Bäumen.
Dabei tun sie dem Efeu in den meisten Fällen unrecht. Er ist eine wertvolle Pflanze, die Bäumen in den meisten Fällen nicht schadet.
Entgegen vieler Meinungen ist der Efeu kein Schmarotzer
Entgegen vieler Meinungen ist der Efeu kein Schmarotzer
Seine Wurzeln sind Haftwurzeln, die ihm helfen sich am Stamm der Bäume empor zu hangeln. Anders verhält es sich bei der Mistel, die durch Haustorien (Saugwurzeln) ins Holz eindringt und dem Baum damit Wasser und Nährstoffe entzieht.
Auch würgt und erstickt der Efeu die Bäume nicht, zumindest nicht aktiv oder mit Vorsatz. Mit zunehmendem Alter werden seine Stämme oder Lianen durch jährliches Dickenwachstum breiter. Umschlingen viele Stämme einen Baum, können diese mit der Zeit durchaus den Baumstamm einquetschen. Es entwickelt sich durch den immer dicker werdenden Stamm des Baumes eine Art Korsett, da die ebenfalls wachsenden Efeustämme nicht nachgeben. Bäume können damit lange Zeit leben, sollten aber regelmäßig kontrolliert werden.
Baum und Efeu leben insgesamt friedlich zusammen. Der Efeu schützt den Baumstamm vor starker Sonneneinstrahlung, reguliert das Mikroklima, steuert Nährstoffe durch späten Blattfall bei und ist zudem eine der wichtigsten Nektarquellen für Bienen und andere Insekten zu einer Jahreszeit, wo es in den Gärten und in der Natur nicht mehr viel zu finden gibt. Als Dank erhält der Efeu von seinem Baum ein Klettergerüst, an dem er sich schnell nach oben hangeln kann. Dadurch muss der Efeu keinen eigenen Stamm ausbilden, um in dichten Beständen an die lebenswichtige Sonne zu gelangen.
Erfahren Sie mehr, welche Vorurteile es noch zum Efeu gibt und wo er wirklich gefährlich werden kann auf dem Baumpflegeportal.
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