2020: Tief verwurzelt - Das Jahr der alten Bäume
Bäume begleiten uns schon seit Urzeiten. Wir wissen viel über sie, haben aber auch so manches wieder vergessen oder verdrängt.
Warum sind alte Bäume so erhaltens- und schützenswert, wie viele Exemplare haben wir noch, was tut der Landkreis für den Erhalt, was hat jeder Einzelne davon und was kann man beitragen? Das sind alles Fragen, auf die Ihnen das Jahr der alten Bäume eine Antwort geben soll. Dabei geht es nicht nur um den Artenschutz oder die Habitatfunktionen dieser Bäume. Es geht auch um den Beitrag zu unserem Klima, unsere Kultur und unser Landschaftsbild.
Unsere Ausstellungen und Fachvorträge bieten Ihnen einen anderen, auch mal ungewohnten Blick auf das Naturkunstwerk Baum. Ergründen Sie mit uns, was die Faszination an vor allem alten Bäumen ausmacht und erfahren Sie mehr darüber, wo im Landkreis Landsberg schützenswerte Exemplare stehen.
Sie werden sehen, wie tief wir mit Bäumen verwurzelt sind.
Hier erfahren Sie mehr zur Ausstellung "Der Natur ein Denkmal gesetzt":
Video
Beiträge vom Bayerischen Fernsehen und Rundfunk
Rundfunkbeitrag
Der Flyer zum Jahr der alten Bäume
Alle Veranstaltungen im Überblick
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
alte Bäume gehören zu den Ureinwohnern unseres Landes und sind ein Geschenk unserer Vorfahren. Sie binden durch Photosynthese Kohlenstoff, setzen Sauerstoff frei und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zu unserem Klima. Verschwinden alte Bäume, verschwinden wertvolle ökologische Nischen für viele Tier- und Pflanzenarten, die auf Totholz und Höhlen angewiesen sind. Die biologische Vielfalt geht immer weiter zurück.Helfen Sie mit, so viele Bäume wie möglich für nachfolgende Generationen zu erhalten – im Jahr der alten Bäume 2020.
Ihr Landrat Thomas Eichinger
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Ein Gedicht
Der alte Baum
Es erhebt sich auf am schena, großen Feld so stolz und erhaben, fast wia a Held a Baum, riesig groß und mächtig sei Anblick is ganz einfach prächtig.
Gar weit san d‘Wurzeln in Bodn nei grabn
weil der Sturm der kennt koa Gnadn
verzaust sind die Äst, knorrig und stur
vom ewigen Kampf mit der Natur.
Wia a Denkmal, so steht der Baum
und er fühlt si wohl im weitn Raum.
Doch den Bauern, wo das Feld da ghört
de Größ vom Baum scho lang gar stört,
weil im Zeitalter der Hast und der Motoren
so a Baum im Feld hat nix mehr verloren.
An am Herbsttag, da packts der guate Mo
er nimmt sei Werkzeug und fahrt zur Wiese na.
Der Baum siegts und es wird eam Angst und Bang
weil z‘leben hat er jetzt nimma lang.
Der Bauer packt sei Beil scho am Knauf
da schaugt er zum Baum no a mal nauf
des wird heut a hartes Tagwerk wern
bis i den Baum umhau, den schwern.
Und warm is heut glei zum Verrecka
da wer i mi zerst no auf’n Bodn ausstrecka
glei drauf da schlaft der guade Mo ei
der Baum denkt si, Kerl jetzt ghörst mei.
Der Mo hat an gar sonderbaren Traum
es redt zu eahm, ja gibts des a, der Baum
ja er nimmt all seine Kraft, die er no hat
He Bauer, so geht das fei net, bei Gott.
Weit über 100 Jahr i auf dem Fels da stand
als deine Vorfahren waren so auf dem Land
ham de scho in meim Schatten gelegn
wenn bei da Ernte hat de Sonn runtabrennt.
Manches Vogerl baut bei mir sei Nest
und so nett de Junge zwitschern auf de Äst
dazu no’s Ungeziefer sie fangen auf deim Feld
Baur, du bist mir scho a sauberer Held.
Oder als damals is der arge Hagel komma
hab i deine Küh unter meine Fittiche gnomma
und gar nix is eahna da passiert
des läßt die scheinbar ganz ungberührt.
Wenn der Winter mi einhüllt in sei weiße Pracht
jeden Spaziergänger s’Herz vor Freid do lacht
so a Idyll darf ma net vernichtn, bloß verwaltn
die muaß ma a doch für d‘Nachwelt no erhalten.
Einsam steh i im weiten, weiten Rund
und wears a sei bis zur letztn Stund
weil wenn a Samenkerndl fangts wachsn o
machst es du glei wieder hin, mei lieber Mo.
Kommst mit deiner Maschin und mähst es weg
als wären meine Sprößlinge lauter Dreck
und so wird i ohne Nachkommen sei
drum sag i dir, und sieh des doch ei,
hab a Herz und dua auf mein Tod verzichten
laß mi stehn, Sturm und Blitz wearn des verrichten.
Der Mo wacht auf, er is no ganz benommen
Saperlot, was is über mi kommen?
Er kann sich des einfach net erklären
wer möchte jetzt da mein Sinn bekehren?
Wia von weit her fallen eahm die Worte wieder ein
die der Baum eahm glegt hat in sei Herz hinein
er schaugt am stolzen Baum hinauf gar lang
und sei Meinung kriagt jetzt an anderen Klang.
Warum soll i denn dean Riesen-Lackel fälln
in der Pracht gibts net glei no ao an Gselln
und des bisserl Gras kann i scho verschmerzn
und der Mo gibt an Ruck seim Herzn.
Er packt sei Werkzeug alls wieder ei
ja was sei muaß, des muaß sei.
Am Hoamweg dreht er si noamal um
und blickt zum Baum ganz stumm.
Im leichten Wind sieht er de Äst no schwanken
da kommts eahm vor, als möchte der Baum gar danken,
und a echte Freud kehrt in den Mo noch ein,
a netts Liadl pfeifend, so kommt er dann heim.
Unbekannter Verfasser aus dem Fuchstal